Verband

Unser VIP-Mitglied Maximilian Putz, leitender Ministerialrat a.D., hat in seinem Vorwort zu unserer Verbandschronik die Geschichte und Herausforderungen der Fleischrinderzucht und Mutterkuhhaltung in Bayern exakt auf den Punkt gebracht. Dieses Vorwort möchten wir Euch auf keinen Fall vorenthalten. Seine Gedanken zum Jubiläum bzw zur Mutterkuhhaltung könnten treffender nicht sein.

Viel Spaß beim Lesen:  Maximilian Putz "Gedanken zum Jubiläum"


Allgemeines zur Mutterkuhhaltung

Weltweit ist die Mutterkuhhaltung die am weitesten verbreitete Form der Rinderhaltung. Sie ist für viele landwirtschaftliche Betriebe mittlerweile zu einer hervorragenden Bewirtschaftungsalternative geworden. Besonders marginale Grünlandstandorte, vorzugsweise in Mittelgebirgslagen, sowie nicht ackerfähige Restgrünlandflächen, sind wie geschaffen für diese extensive Form der Rinderhaltung. Sie leistet dadurch auch einen wertvollen Beitrag zur Pflege der bayerischen Kulturlandschaft.

Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung spielen in der Fleischrinderzucht und Mutterkuhhaltung eine wichtige Rolle.

Grundlagen der Selektion sind:

  • regelmäßige Wiegungen von Kälbern und Absetzern in den Zuchtherden
  • Körung der Bullen
  • Exterieurbewertung der Bullenmütter

Die Herdbuchführung erfolgt beim VIT in Verden. So fließen die Ergebnisse der Feldprüfungen in die bundesweite Zuchtwertschätzung für Fleischrinder mit ein.

Die künstliche Besamung spielt in der bayerischen Mutterkuhhaltung eher eine untergeordnete Rolle, wird vereinzelt aber praktiziert um eine gewisse Linienvielfalt zu erhalten. Aus arbeitswirtschaftlichen Gründen wird jedoch der Einsatz von Deckbullen bevorzugt.

Zuchttiere werden entweder über Auktionen vermarktet oder von der Geschäftsstelle des Fleischrinderverbandes gerne jederzeit ab Stall oder über die regelmäßigen Onlineauktionen vermittelt. Die zusätzliche Vermarktung der Tiere in der hofeigenen Direktvermarktung nimmt immer mehr zu und erfährt auch in der Bevölkerung eine immer größere Wertschätzung.


Verteilung der Herdbuchbetriebe und Kuhzahlen

Die Entwicklung der Herdbuchmitgliedsbetriebe und der Kuhzahlen geht in den letzten Jahren stetig nach oben.

In den 621 bayerischen Zuchtbetrieben stehen rund 6.300 Herdbuchkühe, verteilt auf mittlerweile 30 verschiedene  Rassen. Hinzu kamen innerhalb eines Jahres also 100 neue Herdbuchbetriebe mit 300 Herdbuchkühen.

Das ist Qualitätsbewusstsein und Rassevielfalt auf höchstem Niveau!

 

Die Rassen Angus, Limousin und Fleckvieh-Simmental sind die Hauptpfeiler der Vermarktung und die Rassen mit der höchsten Anzahl an Herdbuchkühen.

Extensivrassen erfreuen sich immer mehr an Beliebtheit, wie beispielsweise Galloway und Highland. Einen starken Zuwachs konnten in den letzten Jahren auch Pinzgauer und Rotes Höhenvieh verbuchen. Hier und auch bei anderen extensiven Rassen, spielt sicherlich die finanzielle Förderung der "vom Aussterben bedrohten Rassen" eine Rolle.

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