Rundschreiben Oktober 2024 ist online!

16. Oktober 2024

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Mitgliederbereich

In dieser Ausgabe ist das Vorwort nicht wie üblich von unserer 1. Vorsitzenden verfasst, sondern von unserem scheidenden Zuchtleiter Konrad Wagner, welcher sich hiermit in den Ruhestand verabschiedet.

Vom Ayinger Bier bis Zucchini Chutney

Gut 60 kg hat der Geschenkkorb mit Bayerischen Köstlichkeiten gewogen. Bis hier nichts Außergewöhnliches, möchte man meinen. Doch, es war ein sehr außergewöhnliches Geschenk, das ich hier zu meinem Abschied als Zuchtleiter vom Fleischrinderverband Bayern e.V. beim Sommerfest auf Ebenbeck´s Biohof bekommen habe, denn zwischen Ayinger Bier und Zucchini Chutney eingebettet waren eigene Hofprodukte aus der Direktvermarktung aller anwesenden Mitgliedsbetriebe bei diesem Sommerfest. Es war ein alles übertreffendes, sehr persönliches Geschenk, das mir Erika Sauer von den Mitgliedern von der Rhön bis zum Walchensee - alles handwerklich gefertigt – überreicht hat!

Es geht mir hier nicht um Menge und Gewicht, nein, diese persönliche Note von euch Mitgliedern hat mich sehr berührt! Vielen Dank, es war sehr sympathisch von euch! Sympathie prägte meine Arbeit als Zuchtleiter. Ich habe sie bei meiner Arbeit auf ganzer Linie erfahren dürfen:

  • vom Verband, von der Vorstandschaft
  • von allen Rassevertretern
  • von euch Mitgliedsbetrieben
  • von unserem Büro mit Ruth Burmann, Astrid Roswag und Jasmin Bock
  • vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
  • von Kollegen in unserer Verwaltung, die meiner Expertise stets vertraut haben
  • von den Fachberatern für Mutterkuhhaltung
  • von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft
  • von Bioverbänden, von Betrieben, die mit der Mutterkuhhaltung liebäugeln
  • von Bila-Kursteilnehmern
  • von den Jungzüchtern
  • von den unermüdlichen Mitstreitern Markus Dirschl und Matthias Schneider im Projekt zur Verbesserung der Vermarktung von Erzeugnissen aus der Oberpfälzer Mutterkuhhaltung
  • von meinen Behördenleitern, die mich stets bei meinen Vorhaben unterstützt und mir vertraut haben

Diese Sympathie und diese Offenheit aller Partner in meiner Arbeit haben ermöglicht, dass ich engagiert wirken konnte und diese Arbeit in der Fleischrinderzucht und Mutterkuhhaltung als den schönsten und interessantesten Abschnitt in meiner beruflichen Laufbahn erleben durfte!

3 Zufälle gab es:

Einer davon sei hier geschildert: Zum Start meiner Tätigkeit sollte ich Tiere für das ZLF 2016 mit auswählen. Ein Betriebsbesuch war dabei etwas schwierig: ich selbst war noch etwas unsicher in der Tierauswahl und die für das ZLF vorgesehene Kuh war etwas schmal, für mich damals nicht so recht überzeugend als Ausstellungskuh. Der Betrieb brachte die Kuh dennoch, war mit viel Engagement und Aufgeschlossenheit gegenüber dem Ausstellerteam auf dem ZLF dabei, integrierte sich unvoreingenommen und ist heute ein sehr engagierter Zuchtbetrieb und erfolgreicher Direktvermarkter. Ein guter Zufall, dass ich dem Betrieb eine Teilnahme am ZLF nicht abgesagt habe.

Ereignisse gab es genug:

  • Landestierschauen, bei denen für mich die Herausforderung darin bestand, den Überblick zu behalten
  • Märkte, die stets erfolgreich waren (nicht meinetwegen, es waren immer glückliche Umstände!) und bei denen ich gerne mit unseren Baden-Württemberger Kolleginnen und Kollegen zusammengearbeitet habe
  • Zuchtleiterbesprechungen auf Ebene des Bundesverbandes Rind und Schwein, also deutschlandübergreifend, die einen bundesweiten Blick in die Fleischrinderzucht und Mutterkuhhaltung ermöglichten und unsere Bayerischen Ideen oft akzeptierten.

Ich habe ein gutes Gefühl, was die Weiterentwicklung der Bayerischen Mutterkuhhaltung betrifft. Zukunftsorientierte Züchter haben sich vermehrt dem Fleischrinderverband angeschlossen und dort ein Zuhause gefunden. Die Mitgliederzahlen sind stetig gestiegen, weil der Verband sich um alle Belange der Mutterkuhhaltung von der Zucht bis hin zur Förderung durch Bayerische Förderprogramme einsetzt. Die staatliche Beratung hat die Fleischrinderzucht und Mutterkuhhaltung stets nach besten Kräften unterstützt. Die Qualität der Zuchttiere hat sich auf hohem Niveau manifestiert, die in manchen Rassen angestrebte Hornlosigkeit wurde schonend und erfolgreich von den Züchtern erreicht. Die Mutterkuhhaltung und die Lebensmittel daraus sind von hoher gesellschaftlicher Akzeptanz geprägt.

Eines wurde mir immer wieder bewusst: nur die Mitbürger, die bei uns einkaufen, wissen über Mutterkuhhaltung Bescheid, vielen Menschen sagt der Begriff Mutterkuhhaltung immer noch nichts. Da sind wir alle aufgerufen, noch mutiger zu sein. Ich bin überzeugt, dass wir für alle Beweidungsformen bestens geeignete Rassen zur Auswahl haben. Oft wird die Leistungsfähigkeit unserer Rinder unterschätzt und der Ruf nach exotischen Rassen oder Arten ist immer wieder zu hören. Bei passender Fütterung schaffen wir es, hochwertigstes Fleisch als Lebensmittel anzubieten. Die Haltung unserer Tiere ist von ernährungsbewussten Verbrauchern gewünscht und gefragt.

Ich wünsche allen Züchtern und Haltern weiterhin viel Freude mit ihren Tieren und in schwierigeren Zeiten gegenseitige Unterstützung im Fleischrinderverband Bayern e.V.!

Konrad Wagner