MARKTBERICHT der 17. Süddeutschen Fleischrindertage

Jeder Markt ist auf seine Weise einzigartig und anders – das zeigten uns dieses Jahr auch wieder die 17. Süddeutschen Fleischrindertage. Turnusmäßig fanden sie dieses Jahr am 2. und 3. Februar 2024 wieder in Ilshofen, Baden-Württemberg, statt. In mittlerweile schon bewährter Manier sowohl live vor Ort, als auch online über unseren Partner Live-Sales. Der Fleischrinderverband Bayern e.V. und die Rinderunion Baden-Württemberg e.V. hatten in Zusammenarbeit mit ihren Züchtern wieder eine super Kollektion an hochwertigen Fleischrind-Bullen zusammengestellt. Auch unser Auktionator Christian Sölzer fungierte nun das zweite Mal bei uns und brachte die Tiere gekonnt unter den Hammer, sodass der Markt fast vollständig geräumt werden konnte. Auffällig war die leicht zurückhaltende Bieterstimmung in diesem Jahr, wo sich im Hinblick auf die unsichere politische und landwirtschaftliche Lage doch mancher Landwirt überlegte, ob er noch ein Gebot drauf legen soll. Trotz allem wurden gute Durchschnittspreise erzielt und Verkäufer sowie Käufer zeigten sich zufrieden. Bemerkenswert war, dass ein Drittel der versteigerten Bullen am Ende der Auktion noch am Marktstandort verbleiben durfte. Diese 30 Bullen wurden allesamt für den Export in die Schweiz und nach Österreich angekauft und konnten im Anschluss, vor dem Transport, noch zwei Tage Kost und Logie in Ilshofen genießen.

Die Hauptrassen waren auch heuer wieder Angus und Limousin. Erfolgreich wurden auch Charolais, Fleckvieh-Simmental, Pinzgauer, Galloway und Highland aufgetrieben.

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ANGUS - Qualität die Zeit in Anspruch nimmt

Auch heuer lockten die 33 aufgetriebenen Angus Bullen wieder die Käufer aus nah und fern an. Schon die Kördauer zeigte, dass es wahrlich nicht einfach war, hier die entsprechenden Sieger zu küren. Der bayerische Zuchtleiter Konrad Wagner und die Körkommission Angus begutachteten die Tiere intensiv um diese ansprechend bewerten zu können. Den Siegertitel errang der älteste Bulle Beau Cup vom Betrieb Hertfelder (Kreßberg). Ein schwarzer Aberdeen Angus mit einem top RZF von 119 und den Traum-Körnoten 8-8-8. Er wurde belohnt mit einem Steigpreis von 4.800€. Dicht gefolgt von dem roten Bullen Draco von Klaus Raps (Bindlach), mit 8-8-8 bewertet und einem RZF von 111. Den Titel des Bemuskelungssiegers räumte ebenfalls ein bayerischer Betrieb ab. Thomas Knaus (Bad Berneck) freute sich, dass dieser seinem Bullen Rochus.TK, mit einem RZF von 117 und der Bewertung 8-9-7, zugesprochen wurde. Der Durchschnittspreis bei den 33 Angus Bullen lag bei 3.327€. Auch vier top Jungrinder wechselten für einen Durchschnittspreis von 2.325€ den Besitzer.

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LIMOUSIN - lässt Züchterherzen höher schlagen

Die Rasse Limousin konnte mit 31 Vertretern glänzen. Das hohe züchterische Niveau, das vielen Besuchern beim Vorbeilaufen ein „Wow“ entlockte, machte es der Körkommission nicht einfach die Tiere zu bewerten und zu reihen. Mit dem Siegertitel wurde der Bulle Moritz vom Betrieb Spieler (Eberhardzell) belohnt, von dem der baden-württembergische Zuchtleiter Dr. Schmidt, die Augen nicht mehr lassen konnte. Seine exzellente Körbewertung 9-8-8 und die sehr guten täglichen Zunahmen, führten zu einem Steigpreis von 4.500€. Reservesieger wurde der edle und top bewertete Bulle Erwin von Andreas Lamparth (Altensteig), der mit der Bewertung 8-8-8 und einem RZF von 103 aufwartete. Auch der Titel des Bemuskelungssiegers ging an den Betrieb Spieler, mit seinem 8-9-7 bewerteten Bullen Texel, der neben dem enormen Gewicht von 882kg am Auftriebstag auch super tägliche Zunahmen von 1.372g aufweisen konnte. Über einen Durchschnittspreis von 3.810€ zeigten sich die Züchter erfreut. Auch bei den Limousin standen zwei sehr gute Jungrinder vom Betrieb Büttner zum Verkauf. Für im Schnitt 2.900€ gingen diese unter den Hammer.

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FLECKVIEH-SIMMENTAL - absolute Augenweide und Eleganz

Eine absolute Augenweide in diesem Jahr bildete unsere Fleckvieh-Simmental-Kollektion, die einfach nur bewundernswert war. Besondere Ruhe aber auch Stärke und Eleganz strahlten hier die beiden Bullen aus, die an die Spitze gestellt wurden. Jack vom Betrieb Jürgen Zill (Dietenhofen) erzielte den Siegertitel mit einer top Bewertung von 8-8-8, einem RZF von 107 und täglichen Zunahmen von 1.257g. Für 3.400€ zieht er nun in die Schweiz um. Dicht gefolgt von dem sehr ausdrucksstarken Bullen Somet von der Fech GbR (Buttenwiesen), welcher mit einem RZF von 110 und 8-8-7 in der Bewertung aufwartete. Auch der Titel des Bemuskelungssiegers blieb in bayerischer Hand, und so konnte sich der Betrieb Deibel (Feuchtwangen) in die Siegergruppe mit einreihen. Hercules wies mit den Körnoten 8-8-7 und 1.414g die höchsten täglichen Zunahmen der Fleckvieh-Gruppe auf. Alle fünf Fleckviehbullen erzielten sehr zufriedenstellende Preise, was zu einem Durchschnittserlös von 3.460€ führte.

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CHAROLAIS - wieder stark vertreten

Ganz besonders freuten wir uns, dass auch die Rasse Charolais in diesem Jahr wieder mit 10 Tieren vertreten war. Thomas Rott (Aidlingen) jubelte gleich über zwei Titel seiner Tiere. Er holte mit dem 8-8-8 gekörten Bullen Dominik den Sieg und wurde mit Bulle Emil, 7-8-7, 1.466g TZ, Bemuskelungssieger. Herakles vom Betrieb Sauer (Dielheim) gesellte sich, mit 7-7-8 und 1.411g TZ, als Reservesieger mit zu den beiden. Unter den zehn Charolais Vertretern konnte ein Durchschnittserlös von 3.210€ erreicht werden.

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PINZGAUER - Bullen mit Mehrwert

Auch in diesem Jahr wurden wieder fünf Pinzgauer Bullen aufgetrieben. Der Siegertitel ging an den sehr harmonischen Bullen Konrad von Martin Augustin (Friedberg). Bei ihm blieben mit einer 8-8-8 Bewertung und sehr guten täglichen Zunahmen keine Wünsche offen. Trotz allem konnte er leider keinen Käufer finden. Reserve- und Bemuskelungssieg vereinten sich im Bullen Wotan vom Betrieb Leibold (Meßstetten). Auch er punktete mit einer 8-8-8 Körung und sehr guten Zunahmen und reiste im Anschluss an die Auktion nach NRW. Die insgesamt drei verkauften Pinzgauer Bullen erzielten einen Durchnittspreis von 2.533€.

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JUNGZÜCHTER - sie wissen "was der Land.wirt.schafft"

Der Morgen des Auktionstages war zunächst komplett für unsere Züchterjugend reserviert. In vier Altersgruppen, von 6 bis 22 Jahren, stellten diese ihr Können unter Beweis. Die Preisrichter Franz Büchelmaier RBW und Rainer Bauereiß FVB, waren Feuer und Flamme für die jungen Leute und zeigten sich sehr angetan von so viel Engagement. Es machte ihnen sichtlich Spaß den Wettbewerb zu richten, wenn es doch oft sehr schwere Entscheidungen waren, bei denen Nuancen über den Titel entschieden. Die Klasse der Bambinis beeindruckte unsere Richter besonders. Sie setzten mit ihren T-Shirts „Wir wissen, was der Land.wirt.schafft“, freudig ein deutliches Zeichen für die momentane Situation in Landwirtschaft und Politik. Beeindruckend war vor allem, wie liebevoll und gekonnt schon die Jüngsten ihre Tiere im Ring präsentieren.

Für ihre super Vorführleistung erhielt Lena-Marie Bock (8) mit ihrem Ansbach-Triesdorfer Kalb Gretl, das zweite Jahr in Folge den Siegertitel. Dicht gefolgt von Johann Dorschky (7) auf dem 1b Platz, sowie Toni Zill (6), Laura Sackenreuter (6), und Florian Kirzinger, der mutig einen Charolais-Auktionsbullen präsentierte. Auch die nachfolgenden Altersklassen überzeugten mit ihren exzellenten Vorführleistungen und machten den Preisrichtern die Entscheidung nicht einfach.

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In der nachfolgenden Altersklasse eins wurde Sarah Kohlhepp (14) Siegerin und Lisa Schwieger (12) Reservesiegerin. In der zweiten Altersklasse kürten die Preisrichter Lina Bregenzer (18) zur Siegerin und Laura Späth (17) zur Reservesiegerin. Die Altersklasse drei entschieden Anika Böttinger (22, Sieger) und Felix Schlecht (20, Reservesieger) für sich. Bei der anschließenden Siegerehrung zeigten sich FVB und RBW sehr spendabel um die angetretenen Jungzüchter gebührend zu ehren. Jeder Teilnehmer erhielt einen kleineren oder größeren Pokal und eine Sachspende. „JEDER ist Sieger, schon allein weil ihr mutig zum Wettbewerb angetreten seid“, betonte Rainer Bauereiß, während Michael Braun, der 1.Vorsitzende des Vereins Bayerischer Fleischrinderjungzüchter die Pokale überreichte.

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Wieder liegen erfolgreiche Süddeutsche Fleischrindertage hinter uns - ein super Event für jedermann. Ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen dieser Veranstaltung mit beigetragen haben. Allen Teams vor und hinter den Kulissen, trotz teilweiser gesundheitlicher Angeschlagenheit. Allen voran aber unseren Züchtern und Käufern, für Eure Treue und Euer absolutes Qualitätsbewusstsein.

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ZUCHTLEITER - das sollte noch gesagt sein

Bei all dem Trubel sollten wir auch unsere beiden Zuchtleiter aus Bayern und Baden-Württemberg nicht vergessen und auch das Wort noch einmal an sie richten. Für beide waren es die letzten Süddeutschen Fleischrindertage, da sich beide im Laufe des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden werden. Wir alle sehen dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge, und bestimmt geht es auch an ihnen, nach so langer Zeit im Dienste der Verbände, nicht spurlos vorbei. Wir danken Euch von Herzen für all Euren Einsatz in Höhen und Tiefen. Wir freuen uns darauf Euch im nächsten Jahr als unsere Gäste begrüßen zu dürfen und wünschen Euch für den Ruhestand alles erdenklich Gute und hoffentlich immer ein offenes beratendes Ohr für Euren Verband.