MARKTBERICHT der 16. Süddeutschen Fleischrindertage
16. Süddeutsche Fleischrindertage 2023 – „Rama Lama Ding Dong!“
„Investition in Qualität, mit Spitzengenetik für Züchter und Halter!“ – So warb unser Zuchtleiter Konrad Wagner im Vorfeld für einen Kauf von Zuchttieren von den 16. Süddeutschen Fleischrindertagen am 3. und 4. Februar 2023, die der Fleischrinderverband Bayern und die Rinderunion Baden Württemberg jährlich zusammen veranstalten. Und was soll man sagen: die Käufer haben eindeutig bewiesen, dass sie dieser Qualität bewusst sind! „Unser Markt“ war ein ERFOLG auf ganzer Linie! Nachdem die Zuchttiere am Freitag schon bei der Körung die Richter beeindruckten, konnten am Samstag die Bieter vor den Bildschirmen, als auch auf den Rängen in der Halle, nicht mehr ruhig sitzen. Noch nie da gewesene Spitzenpreise konnten erzielt werden, Züchter, Halter, Käufer im In- und Ausland und sogar Besamungsstationen ergatterten ihre Wunschbullen. Es lag regelrecht „Kauflust“ in der Luft und die gute Stimmung der Gäste war deutlich spürbar. Dies war nicht zuletzt unserem Auktionator, Christian Stölzer, der ab sofort nun auch bei uns den Auktionshammer schwingen darf, verschuldet. Er riss Alt und Jung gekonnt mit und scheute nicht, zwischen den Geboten auch mal ein flottes Liedchen zu trällern. Mit Passagen von „Rama Lama Ding Dong“ heizte er die Halle ab einem steigpreis von 7.000€ kräftig ein und der Schwung und die Gute Laune dieses Liedes waren der Rote Faden der Auktion. Obwohl auch dieses Jahr wieder hybrid versteigert wurde - in der Halle als auch online - war die Halle voll belegt bis auf den letzten Platz. Schon die Körung am Tag zuvor und der Jungzüchterwettbewerb wurden live übertragen, was auf großen Zuspruch stieß.
Die Hauptrassen waren auch heuer wieder Angus und Limousin. Erfolgreich wurden auch Charolais, Fleckvieh-Simmental, Pinzgauer und Zwergzebu aufgetrieben.
ANGUS – Qualität auf ganzer Linie
Schon bei der Körung am Freitag war die Körkommission beeindruckt vom späteren Sieger bei den Angus, sodass sie ihm unumgänglich den Siegertitel zusprechen mussten. Mit dem sehr tiefen, feinen und typvollen roten Bullen „Fifty“ bildete der Zuchtbetrieb Klaus Raps (Bindlach) die Spitze der Anguskollektion. Ein RZF von 109(PI), Traumnoten 9-8-8 und ein Steigpreis von 5.400€ untermalten diesen Zuchterfolg. Der Betrieb Markus Lindner aus Vellberg stellte, auf ebenfalls sehr hohem Niveau, mit seinem sehr ausgeglichenen Bullen BTA Amaretto den Reservesieger. Traumwerte mit einem RZF von 112 und Körnoten von 8-8-8 wurden belohnt mit einem Preis von 4.400€. Bemuskelungssieger wurde mit einem RZF von 117 und den Körnoten 7-9-7 der top bemuskelte Bulle Findus (3.400€) vom Betrieb Reißlein. Ludwig Reißlein führte mit seinem hohen Alter diesen Bullen immernoch gekonnt im Ring vor. Dies beweist wieder einmal den tadellosen Charakter unserer aufgetriebenen Bullen und die einwandfreie Vorbereitung der Tiere durch deren Züchter. Auch ein Jungrind vom Betrieb Manfred Winhart (Herrieden) wurde zum Kauf angeboten und wechselte für 2.500€ den Besitzer. Der Durchschnittspreis bei den 29 Angus-Bullen erreichte 3.367€. Über den höchsten Zuschlag für seinen Bullen Bone Man konnte sich mit 6.400€ der Betrieb Benjamin Hertfelder, Kreßberg, freuen.
Sieger Angus
Reservesieger Angus
Bemuskelungssieger Angus
LIMOUSIN – hohes züchterisches Niveau!
Auch die Rasse Limousin konnte mit 29 Vertretern glänzen. „Oana scheena wia da andere!“ staunte ein Züchter. An der Spitze platzierte sich als Körsieger der sehr typvolle und exzellent bemuskelte 8-9-8 Bulle Keno vom Zuchtbetrieb Büttner (Krombach), mit einem RZF von 108. Den Besitzer wechselte er für 8.600€. Der Reservesieger kommt aus dem Stall der Familie Lang (Eglsee). Der reinerbige, mit 8-8-8 gekörte Melchior (RZF 107), wechselte für 5.600€ an die Besamungsstation Göpel Genetik in Hessen. Auch den Titel des Bemuskelungssiegers räumte wieder der Betrieb Büttner ab, der insgesamt 10 hochkarätige Bullen mit zur Auktion brachte. Der perfekt bemuskelte Julius setzte sich mit einem RZF von 113 und den Körnoten 8-9-7 gegen seine Mitbewerber durch, und wurde mit 8.500€ Steigpreis belohnt. Auch alle anderen Limousin Bullen der Auktion konnten durch ihr hohes züchterisches Niveau den Besitzer wechseln. Es fand ein spannender Schlagabtausch zwischen den Bietern im Ring, sowie online statt, wodurch ein „mega“ Durchschnittspreis von 4.525€ erzielt werden konnte. Der teuerste Bulle in der Limousinklasse und somit auch der gesamten Auktion, knackte den Preisrekord der Süddeutschen Fleischrindertage mit einem Steigpreis von 10.900€. Janosch, ebenfalls vom Zuchtbetrieb Büttner, darf mit den Körnoten 8-8-7 und einem RZF von 111, weiterhin an einem bayerischen Beschickerbetrieb seine Arbeit tun.
Sieger Limousin
Reservesieger Limousin
Bemuskelungssieger Limousin
PINZGAUER – Absolute Charakterstärke!
Auch in diesem Jahr durften wir uns wieder über fünf Pinzgauer Bullen freuen. Sie brachten mit ihrer ruhigen und ausgeglichenen Art immer wieder die Zuschauer zum Schmunzeln, wenn sie von ihrem Betreuerteam in den Ring „geschoben“ wurden. Als Sieger ging unter ihnen der homozygot hornlose Bulle Frey von Martin Augustin (Friedberg) hervor. Der durch seine Tiefe und Breite äußerst typvolle Bulle erzielte die Körnoten 9-8-8 und wechselte für 3.600€ den Besitzer. Reservesieger und zugleich Bemuskelungssieger wurde Loki, ebenfalls aus der Zuchtstätte von Martin Augustin stammend. Er durfte zum Steigpreis von 2.300€ in die Niederlande reisen. Der Durchschnittspreis bei den Pinzgauern belief sich auf 2.740€.
Sieger Pinzgauer
Reservesieger und Bemuskelungssieger Pinzgauer
Martin Augustin mit seinem hervorragenden Helferteam
FLECKVIEH - SIMMENTAL – Super Rassevertreter!
Aufgrund von Krankheitsfällen unter den Beschickern, war die Fleckvieh-Kollektion leider auf nur einen Vertreter zusammengeschrumpft. Dieser konnte sich jedoch absolut sehen lassen. Der reinerbig hornlose Caesar-Sohn Capital, aus dem Zuchtbetrieb Jürgen Zill machte seinem Namen alle Ehre und erhielt bei 3.000€ den Zuschlag.
Capital vom Zuchtbetrieb Zill
CHAROLAIS – einheitliche Betriebssammlung!
Von den fünf angebotenen Charolaisbullen durften alle in einen neuen Wirkungskreis wechseln. Thomas Rott (Aidlingen) räumte mit seinen Tieren wieder alle drei Titel ab. Sieger und Bemuskelungssieger wurde der sehr typvolle homozygote Bulle Dorlan. Dieser wurde mit den Körnoten 8-8-7 und einem RZF von 104 für 3.600€ versteigert. Der ebenfalls reinerbige Colombo ergatterte mit einer Bewertung von 8-8-8 den Titel des Reservesiegers und wurde für 2.800€ veräußert. Der Durchschnittspreis in der Charolaiskollektion lag somit bei 2.920€.
Sieger und Bemuskelungssieger Charolais
Reservesieger Charolais
ZWERGZEBU – Die Neueinsteiger!
Erstmals reihte sich auch die Rasse Zwergzebu unter die Auktionsbullen. Leider konnten die beiden Bullen vor Ort keinen neuen Besitzer finden. Dennoch waren sie eine große Bereicherung für unser Rasseschaubild. Wir bedanken uns ganz herzlich bei deren Züchter Erwin Mayer (Ballendorf) für den Auftrieb.
Wir freuen uns sehr, dass auch im Ausland ein großes Interesse an unseren angebotenen Zuchttieren besteht. So konnten sechs Tiere in die Schweiz, zwei Tiere in die Niederlande, zwei Tiere nach Tschechien und ein Tier nach Österreich verkauft und erfolgreich exportiert werden. Ganz besonders hervorzuheben sind hierbei unsere exzellenten Viehtransportunternehmen die beim Export, als auch beim Transport der Marktbullen zum Kundenstall, höchste Tierwohlstandards erfüllen und größten Wert auf einen ruhigen und besonnenen Umgang mit den Tieren legen. Das Feedback der Käuferbetriebe war durchweg positiv.
JUNGZÜCHTER – Noch nie da gewesene Teilnehmerzahl!
Nachdem der „Verein bayerischer Fleischrinderjungzüchter“ bereits am Freitagabend in seiner Mitgliederversammlung wieder eine neue Vorstandschaft gewählt hatte, starteten sie am Samstagmorgen gleich richtig durch. Sage und Schreibe 30 Jungzüchter hatten sich zum Wettbewerb angemeldet. Sehr gut wurde angenommen, dass es ihnen möglich war, auch ihre eigenen Tiere zum Wettbewerb mit zu bringen oder Auktionstiere „ausleihen“ konnten. In fünf Altersgruppen, von 4 bis 29 Jahren, durften sie sich im Ring unter den Augen der Preisrichter Franz Büchelmaier (Baden-Württemberg) und Anja Sauer (Bayern) messen und ihr Können unter Beweis stellen. Beeindruckend war vor allem die Klasse der Bambinis die mit ihren Kälbern das Publikum „zum Schmelzen“ brachten. Lena-Marie Bock holte sich für ihre super Vorführleistung den Siegertitel und Toni Zill (5 Jahre) den Reservesieg. Laura Sackenreuter (4), Johann Dorschky (5) und Niklas Ebenbeck (7) waren ebenfalls begeistert mit dabei.
Stolze Bambinis
Bambini: Lena-Marie Bock 1a
Bambini: Toni Zill 1b
Auch die nachfolgenden Altersklassen überzeugten mit ihren exzellenten Vorführleistungen und machten den Preisrichtern die Entscheidung nicht einfach. In der Altersklasse zwei wurde Sarah Kohlhepp (13) Siegerin und Leonie Ebenbeck (11) Reservesiegerin. In der dritten Altersklasse kürten die Preisrichter Angelina Streng (15) zur Siegerin und Laura Späth (16) zur Reservesiegerin. Die Altersklasse vier entschieden Jonas Braumiller (19, Sieger) und Annika Böttinger (20, Reservesiegerin) für sich. In Altersklasse 5 errang Nele Schneider (21) als Neueinsteigerin den Siegertitel und Matthias Schneider (22) den Reservesieg. Jeder Teilnehmer wurde bei der anschließenden Siegerehrung mit einem größeren oder kleineren Pokal belohnt. Man spürte förmlich die Begeisterung der jungen Leute. Eure Freude an dem Umgang mit den Tieren ist auch für uns die größte Freude!
AK 2: Sarah Kohlhepp 1a
AK 3: Angelina Streng 1a
AK 4: Jonas Braumiller 1a
AK 5: Nele Schneider 1a
Neu gewählte Vorstandschaft der Jungzüchter
Reihe hinten v.l.
Beisitzer Christian Braun, 1. Vorsitzender Michael Braun, 2. Vorsizender Andreas Ebenbeck, Kassier Björn Schuck. Beisitzer Matthias Schneider
Reihe vorne v.l.
Schriftführerin Hanna Finzl, Beisitzerin Leonie Ebenbeck, Beisitzerin Angelina Streng, Beisitzer Max Meixner, Beisitzerin Laura Späth
Wieder liegen sehr erfolgreiche Süddeutsche Fleischrindertage hinter uns - ein super Event für jedermann. Ein herzliches Vergelt‘s Gott allen, die zum Gelingen mit beigetragen haben, allen einzelnen Personen, sowieTeams vor und hinter den Kulissen und selbstverständlich auch den Daheim-Gebliebenen die den in Ansbach Anwesenden, auf den Betrieben zu Hause, den Rücken frei halten. Allen voran aber unseren Käufern, für Eure Treue und Euer absolutes Qualitätsbewusstsein.
„16. Süddeutsche Fleischrindertage – Investition in Qualität!“