6. Bayerische Landestierschau - Schaubericht

24. August 2022

Ein hoch auf uns!

Wer friert uns diesen Moment ein, besser kann es nicht sein…

Es ist geschafft, die 6. Bayerische Landestierschau war ein riesen Erfolg, besser kann es nicht sein! Trotz einiger krankheitsbedingter Ausfälle, wurden am Freitag den 19. August rund 160 Schautiere in Moosbach aufgetrieben. Alle Züchter, Helfer, Freunde und Besucher waren begeistert von diesem einzigartigen Erlebnis. Zusammenhalt, Freude an der gemeinsamen Sache und Teamgeist bestimmten das Wochenende. Jeder einzelne trug dazu bei, ein unvergessliches Event mit auf die Beine zu stellen.

Denkt an die Tage die hinter uns liegen, wie lang wir Freude und Tränen schon teilen…

Freude und Tränen teilt der Fleischrinderverband Bayern e.V. und seine Mitglieder mittlerweile schon seit 60 Jahren. So war es nicht nur eine „normale“ Landestierschau, sondern auch gleichzeitig eine Jubiläumstierschau zum sechzigjährigen Bestehen des Verbandes unter der Schirmherrschaft von Landwirtschaftsministerin MdL Michaela Kaniber.

Hier geht jeder für jeden durchs Feuer…

Mit vereinten Kräften wurde schon zwei Wochen vor der Veranstaltung mit dem Aufbau des Schaugeländes begonnen. Ein enormer Kraftakt, der - genauso wie das finale Wochenende - ohne die zahlreichen Helfer, und vor allem ohne das herausragende Engagement der Familie Sauer, die auch ihr komplettes Betriebsgelände zur Verfügung stellte, nicht zu stemmen gewesen wäre.

Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt zogen sich durch alle drei Tage.

Angefangen beim Vorführen der Tiere, wo einfach jeder engagiert mit dabei war und auch mal, wenn Not am Mann war, ein Tier eines anderen Betriebes mit vorführte, über das Management des Zutriebes aus den Boxen in Richtung Ring, bis hin zum „Backstagebereich“ in der Maschinenhalle der Familie Sauer, wo sich immer jemand fand, der die „Bordküche“ mit Verpflegung bestückte oder den Spüldienst übernahm.

Im Regen stehn‘ wir niemals allein…

Regen…lange von allen Betrieben sehnlichst gewünscht, doch eigentlich eher vor und nach der Schau. Der Auftrieb am Freitag wurde von etlichen starken Regenschauern unterbrochen. Allerdings waren die Tiere somit schon vorgereinigt für den Feinschliff am Samstagmorgen, mit bestem Schauwetter. Nichts hielt das Puplikum ab, zahlreich den Wettbewerben und der Hütevorführung von Herbert Sehner, mit seinen Finnschafen und Border-Collies, zu folgen. Der Sonntag, mit strahlendem Sonnenschein füllte die Boxengassen, das Festzelt und auch die Seiten des Schauringes waren über und über mit Besuchern bestückt.

Ein Hoch auf das was vor uns liegt, dass es das Beste für uns gibt…

Das Beste gab es zweifellos. Die Züchter zeigten Tiere von enormer Qualität, so dass es den Preisrichtern Anne Menrath und Paul Bierstedt nicht leicht fiel, den Wettbewerb zu richten. Dennoch schafften sie es, dass sie dynamisch, qualitätsbewusst und immer fair alle Tiere reihten.

Bei den Rassen Angus, Charolais, Dexter, Fleckvieh, Galloway, Hereford, Highland Cattle, Rotes Höhenvieh und Welsh Black konnten jeweils ein Landessieger und Landesreservesieger ermittelt werden. Gelbvieh, Murnau Werdenfelser, sowie die gefährdeten Rassen und diverse Interbreed-Gruppen wurden mit 1a und 1b Siegern an der Spitze gereiht.

Erstmalig bei einer Bayerischen Fleischrinder-Landestierschau wurden auch Mr.Bayern, Mrs. Bayern und Miss Bayern gekürt.

Der Titel des Mr. Bayern ging an „Kracken II vom Burghof“ vom Betrieb Kerstin und Markus Auburger (Bernhardswald). Ein imposanter und beeindruckender Highland Bulle der alle Blicke auf sich zog.

Mrs. Bayern wurde die, um es mit den Worten der Preisrichter auszudrücken, „wunderschöne und herausragende“, Murnau-Werdenfelser Kuh vom Betrieb Rieblinger (Hilgertshausen-Tandern).

Die Miss Bayern ging mit der erstklassigen und gerade erst einjährigen „Bell“ an die Rasse Angus und steht im Stall der Höß GbR (Windach).

Nicht zu vergessen sind natürlich auch die Betriebssammlungen beziehungsweise Züchter- und Nachzuchtsammlungen die präsentiert wurden.

Die Betriebssammlung intensiv gewann der Betrieb Fech GbR (Buttenwiesen), die Betriebssammlung mittelintensiv entschied der Betrieb Sauer Erika (Moosbach) für sich und bei der Betriebssammlung extensiv gelangte der Betrieb Auburger (Bernhardswald) an die Spitze. Sieger in der Züchtersammlung beziehungsweise Nachzuchtsammlung wurde der Betrieb Greim Michael (Marktschorgast).

In der Siegerehrung am Sonntagnachmittag wurden in einem Großen Schaubild die Preisträger von Heimat- und Finanzminister MdL Albert Füracker geehrt und erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter Medaillen vom Staatsministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten, Medaillen vom Bundesverband Rind und Schwein, Pokale vom FVB oder – wie auch die Ehrenpreise - gestiftet von diversen Organisationen. Alle Preisträger und Auszeichnungen sind in folgender Tabelle nochmals zusammengefasst. Herzlichen Glückwunsch zu Euren Erfolgen!

Schauergebnisse aller Tiere

Schaukatalog

Ein Hoch auf das was uns vereint, auf diese Zeit…

Die gemeinsame Zeit auf der Landestierschau und bei den Vor- beziehungsweise Nacharbeiten werden alle sicherlich nicht so schnell vergessen. Zahlreiche Betriebe waren sogar zum ersten Mal mit dabei und auch deren Jugend erstmals mit Feuer und Flamme mit vor Ort. So war auch der Jungzüchterwettbewerb am Sonntagmorgen für alle ein tolles Erlebnis. Auch hier erwiesen sich Anne Menrath und Paul Bierstedt wieder als geübte Preisrichter. Mit drei Altersklassen und insgesamt 18 Teilnehmern konnten die Jungzüchter aufwarten. Dabei gab es eine noch nie dagewesene Altersspanne von 4 bis 26 Jahren. Toni Zill (4 Jahre) begeisterte mit seinem Fleckviehkalb die Zuschauer und auch die Preisrichter. In der 1. Altersklasse kürten die Preisrichter Leonie Ebenbeck (Sieger 1a) und Emma Auburger (Reservesieger 1b) zu den besten Vorführern. An der Spitze der Altersklasse zwei waren unangefochten Angelina Streng (Sieger 1a) und Laura Späth (Reservesieger 1b), sowie Sarah Kohlhepp (1c). Die dritte Altersklasse entschieden Matthias Schneider (Sieger 1a), Andi Nachförg (Reservesieger 1b) und Leroy Orobor (1c) für sich. Die Siegerehrung bei den Jungzüchtern übernahm MdL Martin Schöffel. Sieger und Reservesieger erhielten Großpokale und auch jeder weitere Teilnehmer einen Kleinpokal. Alle Jungzüchter wurden außerdem mit einer Urkunde und einem „Wunschgutschein“ bedacht. Vielen Dank auch hier den Sponsoren für ihre Unterstützung. Wir wünschen uns bei den Jungzüchtern natürlich sehr, dass Ihr auch beim nächsten Wettbewerb wieder so zahlreich mit dabei seid. Ihr macht Eure Sache richtig super!

Ein Hoch auf uns, auf dieses Leben, auf den Moment, der immer bleibt!

Vielleicht haben Sie beim Lesen Textpassagen eines bekannten Liedes entdeckt („Auf uns“ Andreas Bourani). Man könnte dieses Lied, schon fast als „FVB-Hymne“ bezeichnen. Es passt einfach so treffend zum Fleischrinderverband, vor allem zu diesem einmaligen Wochenende.

Bei allen Veranstaltungen packt einfach jeder mit an und unterstützt wo er nur kann. Dafür ein herzliches „Vergelts Gott“!

Dem Fleischrinderverband stehen dieses Jahr noch weitere spannende Tage bevor. Zum einen dürfen wir nun endlich das - durch Corona aufgeschobene - 60-jährige Verbandsjubiläum gebührend feiern und in diesem Zusammenhang auch die neu aufgelegte Verbandschronik vergeben. Zum anderen stehen die Neuwahlen der Rassevertreter und die Neuformierung der Vorstandschaft an. Mit welcher Führungsmannschaft es weitergehen wird, wissen wir daher erst im Oktober. Dennoch bitten wir all unsere Mitglieder und Freunde, dass sie uns weiterhin mit so viel Freude, Engagement und Fleischrinder-Herzblut unterstützen und mit uns die richtigen Bahnen in die Zukunft einschlagen.